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Für ein volles Aromenspektrum trinken Liebhaber ihren Whisky unverdünnt und bei Raumtemperatur. Doch wer Whisky in all seinen Variationen liebt, sollte ihn auch von einer anderen Seite kennenlernen: als Zutat für Cocktails! Heute widmen wir uns einem absoluten Shortdrink-Klassiker, dem Manhattan Cocktail. Er entstand in den 1870er Jahren in den USA. Der Manhattan ist ein klassischer Whiskey-Cocktail mit süßem Wermut. Der gut gekühlt, aber ohne Eis servierte Shortdrink mit hohem Alkoholgehalt wird dank seines bitter-süßlichen Geschmacks gerne als Aperitif gereicht.
In „Manche mögen’s heiß“ mixt Marilyn Monroe den Manhattan Drink in einer Wärmflasche und macht das Cocktail-Rezept damit einem riesigen Publikum bekannt. Der Film spielt in den 1920er Jahren, als die Prohibition die Cocktail- und Bar-Kultur in den USA empfindlich zurück geworfen hatte. Dieses 1959 erschienene Meisterwerk von Billy Wilder hat sich seither gut gehalten und gilt als beste Komödie aller Zeiten.
Ebenso gehört der Manhattan zu den wichtigsten Cocktail-Klassikern, die sich über die Jahrzehnte kaum verändert haben – und auch in der 1990er und 2000er Serie Sex and the City wird er gerne getrunken.
Die International Bartender Association (IBA) führt den Manhattan auf ihrer offiziellen Liste der wichtigsten Cocktails in der Rubrik „The Unforgettables“ (die Unvergesslichen). Das IBA-Rezept für Manhattan gilt als die Standard-Variante, die jeder Barkeeper kennen sollte. Twists und Varianten des Manhattan Drinks orientieren sich auch nach diesem Original-Rezept.
50 ml Rye Whiskey wird mit 20 ml rotem (süßem) Wermut, einem Spritzer Angostura Bitter und Eiswürfeln gut gerührt und anschließend in ein vorgekühltes Cocktail-Glas abgeseiht. Als Garnitur wird eine Cocktail-Kirsche hinzugefügt.
Cocktail-Historiker und Bar-Fachfrauen gehen heute davon aus, dass der Manhattan ursprünglich mit Rye Whiskey zubereitet wurde. Denn im 19. Jahrhundert war diese von mitteleuropäischen Kornbrennern entwickelte Spirituose die gängigste Whiskey-Sorte in ganz Nordamerika. Mittlerweile ist beim Manhattan – wie bei vielen anderen klassischen Whiskey-Cocktails – Bourbon vorherrschend, sodass Manhattan mit Rye Whiskey oft auch spezifisch als Rye Manhattan bezeichnet wird. Bei nicht näherer namentlicher Bestimmung ist demnach eigentlich eher Bourbon Whiskey gemeint, auch wenn die IBA das ursprüngliche Rezept explizit mit Rye Whiskey zu den unvergesslichen Klassikern zählt.
Umgekehrt ist es bei der Manhattan-Garnitur. Frühe Rezepte beschreiben – wenn überhaupt – als Garnierung fast ausschließlich eine Zitronenzeste. Die Cocktail-Kirsche, die heute zum offiziellen Manhattan-Rezept und auch zu seiner bekannten Optik dazu gehört, ist erst relativ spät eingesetzt worden.
Hier dürfte beim eigenen Ausprobieren des Manhattan Rezepts sicherlich der größte Spielraum für eigene Twists und Neuinterpretationen sein. Orangenschalen oder getrocknete Orangenscheiben könnten ebenfalls sehr gut passen.
Beim Wermut herrscht dagegen Klarheit: Italienischer Vermouth, der früher gleichbedeutend mit rotem und süßem Wermut war, gehört in den klassischen (Plain) Manhattan. Wird ein französischer Vermouth (weiß und trocken) verwendet, ist es ein Dry Manhattan. Weitere Variationen mit unterschiedlichen Vermouth-Sorten und -Mischungen werden weiter unten beschrieben.
Hier präsentieren wir zunächst die Vermouth-Empfehlungen für die klassischen Manhattan-Rezepte: Ein hervorragender roter Wermut für Manhattan ist Martini Rubino, aber auch andere Sorten lohnen sich. Carpano Antica Formula gilt unter Barkeepern als einer der besten Wermut-Sorten für Cocktails. Für Dry Manhattan ist Noilly Prat Dry Vermouth die erste Wahl. Noilly Prat hat einst diese französische Wermut-Variante erfunden und ist der bis heute unübertroffene Standard in der Barkultur. Ebenso wie beim Dry Martini wird man bei Dry Manhattan automatisch zu Noilly Prat greifen.
Das Rezept soll aus dem New Yorker Manhattan Club stammen und diesem auch seinen Namen verdanken. Zahlreiche Legenden über verschiedenste Club-Mitglieder beschreiben seine Erfindung. Da die meisten allerdings leicht widerlegt und als Fiktionen entlarvt werden können, gilt als wahrscheinlicher, der der Drink ursprünglich aus einer Bar namens „Manhattan Inn“ stammt, die am Broadway betrieben wurde. Doch auch dies kann nicht nachgewiesen werden. Und so ranken sich weiter die Bargespräche um Manhattan-Mythen, die ja oft auch viel spannender sind als die nüchternen Fakten. Klar ist nur, dass der Cocktail Manhattan direkt mit den New Yorker Stadtteil zu tun hat und wohl auch dort entstanden ist. Als „Manhattan Cocktail“ erstmals schriftlich erwähnt wurde er in einer Zeitung 1882, bereits zwei Jahre später wurde das Rezept in drei verschiedenen Büchern aufgeführt.
Die Geschichte, dass Lady Churchill im Manhattan Club den Drink erfunden hat, passt allerdings nicht damit zusammen, dass sie zu fraglicher Zeit in England weilte und mit dem späteren Premierminister Winston Churchill schwanger war. Und auch andere Storys passen historisch nicht ganz. So soll ein anderes Mitglied des Manhattan Club seiner Tochter zufolge von seinem Arzt gewarnt worden sein, er dürfe nicht mehr so viele Martinis trinken – und habe sich daraufhin den Manhattan als Alternative überlegt. Eine nette Geschichte, aber zur Erfindung des Manhattan Cocktail oder seines Namens kann sie nicht beigetragen haben, denn den Manhattan gab es bereits vor dem Martini.
Mit dem Martini verbindet den Manhattan die Zutat Wermut. Der Manhattan Cocktail gilt als erster seiner Art – einer Mischung aus Spirituose und aromatisiertem Wein – und damit auch als Begründer einer ganzen Cocktail-Familie. Nach dem Old Fashioned und davon direkt abgewandelten Varianten ist Manhattan einer der frühen klassischen Drinks, die die Bandbreite der Rezepte derart erweitern, dass der Begriff „Cocktail“ zum Überbegriff einer gesamten Getränkekategorie werden konnte.
Ebenso wie Old Fashioned kann man Manhattan mit verschiedenen Spirituosen mixen und die verwendete Basis namentlich voranstellen, wobei einige solcher Varianten auch eigene Namen haben, wie etwa der Martini oder sein Vorgänger der Martinez. Und ebenso wie der Martini Cocktail, hat auch der Manhattan als sein älterer Cousin je nach verwendeten Wermut-Sorten unterschiedliche Namenszusätze.
Der Original Manhattan Cocktail enthält – wie oben beschrieben nach IBA Rezept – süßen, roten Wermut, wie er klassischerweise als „italienischer Wermut“ von Marken wie Martini & Rossi oder Carpano bereits zur Entstehungszeit des Manhattan vertrieben wurde. Doch auch französischer Wermut, der traditionell weiß und trocken ist, war damals schon erhältlich. So wurde bald auch Dry Vermouth für Manhattan verwendet – und diese Variante Dry Manhattan genannt.
Teilweise werden im Gegensatz dazu Manhattan Drinks mit besonders süßem Wermut (oder zusätzlicher Süßung durch Likör oder Sirup) auch als Sweet Manhattan bezeichnet.
Der Name Perfect Manhattan wird natürlich häufig von Bartendern verwendet, die glauben, die perfekte Kombination aus Whiskey und verschiedenen Wermuts und ggf. weiteren Zutaten gefunden zu haben. Gängig ist allerdings auch – ebenfalls analog zum Perfect Martini – die Mischung aus weißem und rotem Vermouth zu gleichen Teilen als „perfect“ zu bezeichnen. Je nach den verwendeten Whiskey- und Vermouth-Sorten kann allerdings ein leicht davon abweichendes Mischungsverhältnis die wirklich perfekte Ausgewogenheit herstellen.
Die Zutaten werden rund 30 Sekunden lang mit Eiswürfeln gerührt, bis die Mischung richtig schön kalt ist, und dann in eine vorgekühlte und mit Kirsche garnierte Cocktailschale ohne Eis abgeseiht.
Neben der Geschichte des Manhattan Cocktails in New York und seiner internationalen Bekanntheit gibt es auch in Deutschland eine ganz eigene, oft unbeachtete Tradition des Manhattan Drinks – und zwar auf der Insel Föhr. Auch beim Föhrer Manhattan Rezept handelt es sich um einen Perfect Manhattan mit gleichen Anteilen weißem und rotem Wermut. Auf der Nordsee-Insel gilt der Manhattan in dieser Variante als eine Art Nationalgetränk.
Klassischerweise kommt bei Manhattan Bourbon oder Rye Whiskey zum Einsatz, manchmal auch der ebenfalls traditionell roggenlastige Canadian Whisky. Je nach Region gibt es auch in den USA unterschiedliche Rezepte, aber mindestens in den Südstaaten ist Bourbon Manhattan vorherrschend.
Doch auch in anderen Ländern wird Manhattan getrunken und auch der Whisky anderer Länder wird zu Manhattan Drinks gemixt. So entstehen Cocktails, deren Namen als vermeintliche Ortsbezeichnung Irritationen auslösen dürften, aber für Bartender völlig logisch klingen: Scotch Manhattan ist ein Manhattan mit Scotch Whisky, Irish Manhattan einer mit Irish Whiskey.
Je nach Whisky wird versucht, die weiteren Zutaten in Mengen und Marken perfekt anzupassen. So wird bei einer Scotch Manhattan Variante namens Rob Roy häufig auf andere Bitters zurück gegriffen. Wird er mit Angostura Orange Bitters gemixt, heißt der Scotch Manhattan oft auch Highlander, Highland (Fling) oder Express.
Geografisch und vor allem auch geopolitisch liegen Manhattan und Kuba vergleichsweise weit auseinander, aber die Trinkkultur verbindet ja bekanntlich und überwindet Gegensätze. So wird ein Manhattan mit Rum oft als Cuban Manhattan bezeichnet. Ob dabei ein kubanischer Rum oder etwa einer der Familie Bacardi, die Kuba nach der Revolution verlassen hatte, verwendet wird, ist Geschmackssache. Wer den New Yorker Stadtteil mit der Wall Street als Sitz des wichtigsten Weltfinanzzentrums aber so gar nicht auf der kommunistischen Karibikinsel verorten möchte, kann auf den mit dem Manhattan verwandten, kubanischen Cocktail El Presidente zurückgreifen.
Mit Tequila Anejo hat der Barkeeper und Radiomoderator Ryan Magarian aus Seattle einen weiteren neuen Manhattan Drink erfunden, der sich am herkömmlichen Rezept orientiert, aber nicht einfach nur die Whisky-Basis durch den Tequila ersetzt. Vielmehr stimmt Magarian auch die weiteren Zutaten fein auf den Tequila ab, der als Anejo zwar auch eine Weile im Holzfass reifte, aber den Manhattan ohne Weiteres dann im Vergleich zu süßlichem Whiskey oder Rum wohl doch etwas zu trocken machen würde. Magarians Twist: Licor 43 – und die Kirschgarnitur wird durch Salami ergänzt!
Die zusätzliche Süßung durch einen Likör oder Sirup ist dabei kein neuer Trend, sondern schon um 1900 gebräuchlich gewesen. Auch ein Brandy Manhattan wurde damals schon mit einem halben Teelöffel Zuckersirup verfeinert, und in dieser Form auch Metropolitan genannt. Später wurde der Name „Metropolitan“ allerdings für neue Rezepte verwendet, die auch von der Rezeptur her eher mit dem wiederum ebenfalls in Sex & the City gerne getrunkenen Cosmopolitan verwandt sind.
Viel Spaß beim Mixen und zum Wohl!