Pisco Sour – das Nationalgetränk Perus

Eigentlich braucht es keinen Grund, um Pisco Sour zu genießen. Der Cocktail schmeckt in jeder Jahreszeit und zu jedem Anlass. Doch mindestens einmal im Jahr ist Pisco Sour Pflicht für alle Pisco-Liebhaber – zumindest in Peru. Denn in der Heimat des südamerikanischen Traubenbrands wird seit 2004 immer am ersten Samstag des Monats Februar der Día del Pisco Sour (Pisco Sour Tag) gefeiert.

Servieren auch Sie Ihren Gästen das Nationalgetränk Perus als Aperitif oder beim gemütlichen Zusammensitzen nach dem Essen. Hier finden Sie das traditionelle peruanische Rezept sowie zwei Varianten (ohne Ei, mit Maracuja), mit denen der Drink schnell ins Glas gezaubert ist.

 

Wie schmeckt Pisco Sour? Harmonie aus sauren & süßen Noten

Pisco ist ein traditioneller Schnaps, der aus frischem Traubensaft destilliert wird. Er kann sowohl pur als auch in Cocktails getrunken werden, wobei der Cocktail-Klassiker schlechthin Pisco Sour ist. Die Kombination aus Pisco, Limettensaft, Zuckersirup, Eiweiß und Angostura Bitter verwöhnt die Sinne mit einem herrlichen Spiel aus säuerlichen und süßen Tönen.

 

Interessante Fakten über Pisco und Pisco Sour

Pisco Sour schmeckt aber nicht nur köstlich, der Drink blickt auch auf eine spannende Geschichte zurück. Im Mittelpunkt steht eine ewige Streitfrage um den Traubenbrand: Ist Pisco eine peruanische oder eine chilenische Erfindung? Damit Sie den Pisco-Genuss mit Hintergrund-Fakten bereichern können, haben wir für Sie im Anschluss an die Rezepte ein paar Infos rund um die Herkunft und verschiedene Sorten der Spirituose zusammengestellt.

 

Pisco Sour Rezept – klassischer & authentischer Genuss wie in Peru

Das Verhältnis von Süße und Säure ist entscheidend für den Pisco Sour. Wir empfehlen, sowohl den Pisco als auch die Limetten vor der Zubereitung zu probieren. Süße und saure Noten sollten schön ausbalanciert sein. Bedenken Sie, dass nicht nur der Zuckersirup Süße beisteuert, sondern auch der Pisco. Die Limetten sollten als Ausgleich also angenehm bitter und intensiv saftig sein.

Pisco Sour Zutaten:

  • 6 cl Pisco
  • 3 cl frischer Limettensaft
  • 2 cl Zuckersirup
  • 1 Eiweiß
  • 2-3 Spritzer Angostura Bitter
  • 4-5 Eiswürfel

 

Pisco Sour Zubereitung:

  1. Pisco, Limettensaft, Zuckersirup und Eiweiß in einen Shaker geben und rund 12 Sekunden kräftig schütteln, damit die Ei-Schaumkrone entsteht
  2. Anschließend die Eiswürfel in den Shaker geben und erneut ordentlich schütteln
  3. Vorsichtig ins vorgekühlte Glas abseihen
  4. 2-3 Spritzer Angostura Bitter auf die Schaumkrone tröpfeln und genießen
  5. Als Garnitur empfiehlt sich eine Limettenscheibe

Gut zu wissen: Die dunklen Spritzer des Angostura Bitters auf der Schaumkrone sind ein typisches Pisco Sour Merkmal. Manchmal wird in Peru statt Bitter auch Zimt verwendet. Pisco Sour wird grundsätzlich ohne Eis serviert.

Pisco Sour ohne Ei – veganer Pisco-Sour-Genuss

Für Diskussionen in Sachen Pisco Sour sorgt häufig das Eiklar. Dieses gehört bei einem traditionellen peruanischen Pisco Sour dazu, denn es verleiht dem Drink die cremig-weiche Textur, vom optischen Effekt der Schaumkrone einmal ganz abgesehen. Wer rohe Eier scheut oder aus anderen Gründen keine tierischen Produkte verwenden möchte, muss dennoch nicht auf den Genuss eines Pisco Sours verzichten. Auch in seiner Heimat Peru wird der Cocktail heutzutage manchmal ohne Ei angeboten. Aquafaba heißt in diesem Fall das Zauberwort.

Der exotisch anmutende Begriff setzt sich aus den lateinischen Wörtern aqua (Wasser) und faba (Bohne) zusammen und steht für das Kochwasser von Hülsenfrüchten. Der dickflüssige Saft von Bohnen, Kichererbsen oder anderen Hülsenfrüchten schäumt ebenso gut wie Eiklar und ist zudem geschmacksneutral. Für den Pisco Sour ohne Ei ersetzen Sie einfach das Eiweiß durch 3 cl Aquafaba und gehen Sie bei der Zubereitung vor wie beschrieben.

Maracuya Sour – spannende Pisco Sour Variante mit Maracujasaft

Eine Pisco Sour Variante, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist Maracuya Sour. Das Fruchtfleisch der Passionsfrucht oder Maracuja ist angenehm sauer mit süßlichen Akzenten und ist daher wie geschaffen für einen Sour Drink. Auch hier entsprechen das Grundrezept und die Vorgehensweise dem klassischen Pisco Sour. Geben Sie einfach zusätzlich zum Limettensaft etwa 2-3 cl Maracujasaft hinzu, je nachdem wie stark Sie die Passionsfrucht im Geschmack wiedergeben möchten. Für Maracuya Sour empfehlen Barkeeper übrigens Pisco Acholado.

Stammt Pisco aus Peru oder Chile? – Eine ewige Streitfrage

Die Frage nach der Erfindung sowohl des Traubenbrandes an sich als auch des Cocktails sorgt seit jeher für Streitigkeiten zwischen Peru und Chile. Beide Länder beanspruchen Pisco als Nationalgetränk. Es ist ein sensibles Thema, dass man – zumindest mit Fremden – in keinem der beiden Länder ansprechen sollte, wenn man es sich nicht verscherzen will. Die Diskussionen um die Erfindung der Spirituose ging sogar vor Gericht. Offiziell wurde der Pisco Peru zugesprochen. Doch das ändert nichts an der emotionalen Debatte beider Länder.

Peruanischer vs. chilenischer Pisco – was sind die Unterschiede?

Die Pisco-Herstellung unterliegt in Peru wesentlich strengeren Regeln als in Chile. Peruanischer Pisco:

  • darf ausschließlich aus 8 in Peru kultivierten Rebsorten und ohne Zusatzstoffe hergestellt werden,
  • muss vor der Abfüllung mindestens 3 Monate in Glas- oder Stahlbehältnissen ruhen,
  • darf nicht mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt werden,
  • muss einen Alkoholgehalt zwischen 38 und 48 % Vol. aufweisen.

Während Pisco in Peru meist in einem aufwendigen handwerklichen Verfahren hergestellt wird, setzen die Chilenen auf die günstigere und schnellere industrielle Variante.

Wo wurde der Pisco Sour erfunden?

Pisco Sour hat längst seinen Weg in die Bars der Welt gefunden. Die Ursprünge des Cocktails führen uns ins Lima der 1920er Jahre. Zumindest wurde er in einem Lima-Stadtführer aus dem Jahr 1928 erstmals in einer Anzeige der „Bar Morris“ erwähnt.

Víctor Morris, Eigentümer von besagter Bar, soll den Drink als Alternative zum angesagten Whisky Sour kreiert haben. Seine internationale Klientel nahm die Erfindung freudig auf, und so wurde der Pisco Sour schnell populär.

Welcher Pisco eignet sich für Pisco Sour?

Pisco ist nicht gleich Pisco, denn je nach Traubensorte schmeckt der Brand mehr oder weniger aromatisch, was sich auch im Pisco Sour Cocktail niederschlägt. Bei der Wahl des Piscos lohnt sich also ein vorheriger Blick auf die Traube. Für die Herstellung von peruanischem Pisco dürfen nur 8 Traubensorten verwendet werden.

Die aromatischen Traubensorten sind:

  • Italia
  • Torontel
  • Muskateller
  • Albilla

Die weniger aromatischen sind:

  • Quebranta
  • Mollar
  • Uvina
  • Negra Criolla

Welchen Pisco Sie für den Cocktail hernehmen, ist Geschmackssache. Da gibt es kein Richtig oder Falsch, und ein bisschen Experimentieren lohnt sich durchaus auf der Suche nach Ihrem persönlichen Pisco-Liebling.

Verschiedene Pisco-Sorten hier entdecken:

Pisco Quebranta – in Peru ein Klassiker für Pisco Sour

In Peru wird für Pisco Sour meist ein Traubenbrand aus einer weniger aromatischen Rebsorte verwendet. Der Klassiker schlechthin ist Pisco aus der Quebranta-Traube. Die Quebranta Traube ist eine Varietät der italienischen Uva Negra und weist einen höheren Zuckergehalt auf als andere Rebsorten. Die filigranen Noten von Trauben, Zitrusfrüchten, Reiswein und Hefe harmonieren perfekt mit dem frischen Limettensaft und dem Zuckersirup im Pisco Sour. Als Pisco-Klassiker von hochwertiger Qualität eignet sich zum Beispiel Barsol Pisco Quebranta gut für den Sour Cocktail. Dieser Pisco ist angenehm zurückhaltend und bietet einen perfekten Einstieg.

Komplexe Piscos für passionierte Barkeeper

Erprobte (Hobby-)Mixologen können auch auf eine komplexere Pisco-Cuvée, etwa Barsol Acholado, oder einen mit der doppelten Traubenmenge hergestellten Pisco Mosto Verde setzen. Diese Pisco verleihen dem Drink ein besonders vielschichtiges Aromenspiel.

In welchem Glas serviert man Pisco Sour?

Während die Pisco-Herstellung in Peru einem strengen Regelwerk unterliegt, lässt die Wahl des Glases für den Pisco Sour deutlich mehr Spielraum. Traditionell wird der Cocktail in einem dem Old-Fashioned-Glas ähnlichen Glas serviert, das sich allerdings nach unten hin stark verjüngt. Mittlerweile fast genauso häufig werden daneben auch Highball-Gläser und Cocktailschalen verwendet, selbst Sekt- oder Weingläser stellen keine Seltenheit dar. Greifen Sie also einfach zu dem Glas, das Ihnen gut gefällt. So können Sie sich ganz auf die Zubereitung und den anschließenden Genuss konzentrieren.

 

Ob peruanisch oder chilenisch: ¡Viva la uva, viva el Pisco – Salud!