In Schnaps investieren - eine gute Idee?

Die 5 erfolgreichsten Spirituosenhersteller der Welt - eine gute Investmentidee?

Finanzkrise, Eurokrise, jetzt schwächelt auch noch die Konjunktur in China – wo legt man in so einer Zeit sein Geld sinnvoll an? Besonnene Börsianer raten in solchen Phasen zu sogenannten „defensiven" Anlagestrategien. Da wären einerseits natürlich Gold und andere Wertmetalle als Klassiker in Krisen zu nennen. Für Neu- und Späteinsteiger in den Markt dürften die derzeitigen Rekordpreise jedoch eine abschreckende Wirkung haben. Zu Recht, wenn man sich einige Alternativen ansieht. Zu den defensiven Branchen zählen nämlich auch die Nahrungs- und Genussmittelhersteller, insbesondere die Global Player am Spirituosenmarkt.

Zahlt sich eine Investition in Schnaps aus?

Wie schneiden die Aktien der größten Spirituosenhersteller im Vergleich ab? Wie hätte sich Ihr Portfolio entwickelt, wenn sie vor fünf oder bereits zehn Jahren in Schnaps investiert hätten? Wir vergleichen die Performance von fünf Weltmarktgrößen für die letzten Jahre. Gerechnet wird vom letzten Handelstag des jeweils ersten Quartals.

Diageo: Plus 81% seit 2010

Diageo gehört zu den Weltmarktführern unter den Spirituosenherstellern und ist weltweit mit Marken wie Johnnie Walker, Smirnoff, Captain Morgan, Baileys, Tanqueray und Guinness vertreten. Zu diesen „Global Giants", wie Diageo seine eigenen Marken unbescheiden bewertet, gesellen sich Lokalmatadore, die in ihren jeweiligen Märkten stark sind. Dazu gehört etwa Yeni Raki, J&B und der außerhalb Chinas kaum bekannte Whisky Shui Jing Fang. Das Hochpreissegment bedient der Konzern mit den Premiumversionen seiner großen Marken, wie dem Johnnie Walker Gold Label, dem Tanqueray No. Ten und den großen Tequilas von Don Julio und Ron Zacapa.

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Wenn Sie die Kursentwicklung des letzten Handelstages 2015 mit dem der Jahre 2010 und 2005 vergleichen, dann ergibt sich folgendes Bild der Wertentwicklung bei Diageo: Zum Jahresende 2015 notierte die Aktie in Frankfurt bei einem Kurs von 25,35 Euro. Anleger, die diese Aktie schon fünf Jahre zuvor hatten, konnten sich über einen erheblichen Wertzuwachs seit 2010 freuen: Am Jahresende 2010 stand die Aktie mit lediglich 14 Euro in den Büchern. Damit konnte der Aktienwert in nur fünf Jahren um 81 % gesteigert werden. Weitere fünf Jahre zuvor lag die Aktie noch bei 12,27. So konnten die Anleger auch in der schwierigen Zeit um die Bankenkrise 2008 einen stabilen Aufwärtstrend ihrer Aktie beobachten.

Pernod Ricard: Der „Hidden Champion" der Branche?

Das Unternehmen Pernod Ricard ist bei Genießern und Anlegern bekannt als Heimat unzähliger Spirituosen-Marken: Absolut Vodka und Chivas Regal sind weltweit etablierte Namen und stehen an der Spitze einer Markenpyramide mit so bekannten Alkoholika wie Ballantines, G.H. Mumm und Perrier-Jouet. Pernod Ricard ist darüber hinaus auch ausgesprochen erfolgreich darin, seine Produkte an den Mann und auch die Frau zu bringen.

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Aktionäre können sich seit Jahren über Kurssteigerungen und saftige Dividenden freuen. Das in Frankreich beheimatete Unternehmen schüttet seit Jahren verlässlich hohe Beträge an seine Anleger aus, die jedes festverzinsliche Wertpapier um Längen schlagen. Dazu kommt die erwähnte Kurssteigerung - in den letzten fünf Jahren mauserte sich die Aktie von 72 € hin zu 105,23 € zum Jahresende 2015. Ein Zugewinn von beachtlichen 46%! Mit gutem Recht kann die Aktie von Pernod Ricard daher als einer der „Hidden Champions" der Branche bezeichnet werden: Jeder kennt die Spiritosen, aber kaum jemand das ausgesprochen profitable Unternehmen selbst.

Bacardi: Ein Traditionalist ziert sich

Das Traditionsunternehmen Bacardi, gegründet immerhin bereits 1862 von Facundo Bacardi, lässt Sie (wenn Sie nicht gerade Teilhaber sind) nicht wie die Konkurrenten direkt via Aktien an Gewinnen und Kurssteigerungen des Unternehmens teilhaben. Auf den Wertpapiermärkten werden lediglich einige (immerhin gut verzinste) Unternehmensanleihen gehandelt, die aber lediglich einen festen Kupon aufweisen. Sie eignen sich zur sicheren Investition mit begrenztem Ziel, nicht zur Spekulation auf hohe Zugewinne.

Beam Suntory: Langfristig stärker durch Fusion

Ganz anders als bei Bacardi sieht es bei Beam Suntory aus. Der Spirituosen-Riese besteht unter diesem Namen erst seit 2014, als sich die Giganten Suntory und Beam zusammengeschlossen hatten. Von Beam kennt man, nomen est omen, den Bourbon Jim Beam, während Suntory vor allem für seine hochwertigen japanischen Single Malt Whiskys bekannt ist. Als das größere Teilunternehmen ging Suntory in die Ehe, weshalb es heute auch die Suntory-Aktien sind, die an den Börsen gehandelt werden.

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In Frankfurt lässt sich die Kursentwicklung dieses in japanischen Yen notierten Wertpapiers auch in Euro nachvollziehen. Zum Jahresende 2015 lag der Kurs dort bei 39,82 Euro. Da für das japanische Unternehmen an der Frankfurter Börse keine langfristigen Kursdaten vorliegen, können wir nur bis zum Jahreswechsel 2013/14 zurückgehen. Damals stand die Aktie noch bei 22,82 Euro – was einerseits das zu erwartende Wachstum im Zuge einer Fusion wiederspiegelt, andererseits vielversprechend für die Zukunft stehen darf.

Brown-Forman: Ein moderner Traditionalist wächst und wächst

Ist Ihnen Jack Daniel's ein Begriff? Wussten Sie, dass er von Brown-Forman kommt? So wie der Bourbon-Likör Southern Comfort, der In-Wodka Finlandia und der Tequila el Jimador übrigens auch. Das Unternehmen ist bereits seit 1870 im Geschäft, ursprünglich in der Abfüllung von Bourbon-Blends, nun als global tätiger Player auf dem Spirituosenmarkt.

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Brown-Forman setzte 2015 etwa 4,1 Milliarden US-Dollar um und schüttet seine Quartalsdividenden ebenfalls in Dollar aus. Pro Aktie gab es dabei in den letzten Jahren zwischen 1,02 (2013) und 1,26 (2015) Dollar Dividende. Zusätzlich konnten sich die Aktionäre des Unternehmens über einen ununterbrochenen Aufwärtstrend freuen. Der Fünfjahreschart der Aktie zeigt für die Stammaktie der Klasse B eine Verdoppelung von 46,29 USD im Jahre 2011 auf 102,01 USD beim Jahreswechsel 2015/16.

Fazit: Im Abgang profitabel

Hochwertige Spirituosen sind nicht nur eine sinnvolle Anlage für die Weinkeller und Schnapsschränke der Genießer, sondern auch für die Aktienportfolios gewinnorientierter Anleger. Alkohol steht hoch im Kurs und dieser Kurs zeigt seit Jahren konsequent nach oben. Zumindest für die letzten Jahre lässt sich damit von einem nicht nur soliden, sondern hochprofitablen Investment sprechen. Natürlich lassen sich historische Entwicklungen nicht unbegrenzt für die Zukunft fortschreiben, allerdings spricht vieles dafür, dass dieser Trend so bald nicht abbricht. Neben Indikatoren wie Substanzwert und Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Unternehmen steht nämlich ein Faktor, der in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden darf: Der weltweit steigende Genuss hochprozentiger Produkte. Schnaps, Whisky, Gin und Liköre werden getrunken, egal ob es Erfolge zu feiern oder Rückschläge zu verkraften gilt. Und die Zahl der Spirituosen-Liebhaber steigt weltweit mit jedem Jahr weiter an.

Berauschende Aussichten also? Es sieht ganz so aus.

Mehr dazu im Blog von mySpirits.eu:

Eine Analyse mit hohem Promillegehalt: Preisentwicklung der Aktien der 5 größten Spirituosenhersteller weltweit (2015)