Mai Tai Rezept: der Original Tiki Cocktail

Wie kaum ein anderer Cocktail steht Mai Tai für die Tiki-Kultur, die im Kalifornien der 1930er Jahre entstand. Dabei wurden verschiedenste Stile und Einflüsse – vor allem von den pazifischen Inseln und der Karibik – gemischt. In der Tiki-Barszene bedeutete das auch, verschiedene Rum-Sorten zu mixen und neuartige, fruchtige und üppige Cocktail-Rezepte zu erfinden. Mit den beliebten Drinks, die gerne in auffälligen Tiki-Mugs oder mit ausufernden Garnituren serviert wurden, verbreitete sich der Trend von den Strandbars der US-Westküste in den 1950er Jahren auch weltweit weiter.


Mai Tai ist das Hakuna Matata des Pazifiks

Der Tiki-Stil mit seinem typischen Urlaubsfeeling wird in Bars und auf Partys bis heute gerne gepflegt, auch wenn sich die Original-Rezepte der klassischen Tiki-Cocktails weiter entwickelt haben. Warum Tiki und insbesondere der Cocktail Mai Tai so beliebt sind, lässt sich leicht erklären: Der damit verbundene Lifestyle verspricht gute Laune und ein lockeres Strandleben mit Surfen und Beach Partys.

Wie viele klassische Tiki-Cocktails stammt der Mai Tai aus Oakland, der Küstenstadt am San Francisco Bay. Dort wurde die Tiki-Kultur im Restaurant Trader Vic’s maßgeblich geprägt. Der Name Mai Tai leitet sich vom tahitianischen Wort „maita’i“ ab, das „gut“ bedeutet.

Auf Tahiti und anderen polynesischen Inseln, sowie bei den Maori in Neuseeland, deren Sprache mit Tahitianisch eng verwandt ist, wird „maitai“ auch als alltägliche Floskel wie „Alles wird gut“ oder „Läuft bei dir“ verwendet. Angeblich sollen die ersten beiden Gäste, denen in Trader Vic’s Mai Tai serviert wurde, Gäste aus Tahiti gewesen sein und nach dem Probieren „Mai Tai Roa Ae!“ ausgerufen haben – was wohl so viel wie „Das beste – weit und breit!“ bedeutet, auch wenn es viele zur Ausschmückung der Entstehungsgeschichte mit „Nicht von dieser Welt – der Beste!“ übersetzen.

Wer hat den Mai Tai Cocktail erfunden?

Umstritten ist bei den Entstehungsgeschichten auch, ob ein ursprüngliches Mai Tai Rezept nicht schon 1933 oder 1934 von Donn Beach erfunden und in seinen „Don the Beachcomber“ Tiki Bars ausgeschenkt wurde – und damit nicht erst 1944 von Victor J. Bergeron in dessen Trader Vic’s entstand. Oder hat Bergeron das Beachcomber Rezept nur nachgeahmt und mit seiner Imitation seine Freunde aus Tahiti so begeistert, dass durch die „Mai Tai Roa Ae!“-Rufe ein neuer Cocktail mit neuem Namen geboren war?

Donn Beach und Victor Bergeron gelten jedenfalls gleichermaßen als die Erfinder der Tiki Kultur, aber auch als Rivalen mit konkurrierenden Restaurant-Ketten. Einigkeit besteht darin, dass der Mai Tai Cocktail das typische Tiki-Südseefeeling besonders gut repräsentiert.

Nur wie mixt man den Mai Tai überhaupt? Wir liefern hier alle Rezepte und Infos, die man braucht, damit man nicht in eine historische Tiki-Bar reisen muss, sondern auch zuhause einen guten Mai Tai selber machen kann.

Das Original-Rezept für Mai Tai

In der nun so oder so bald schon ein Jahrhundert andauernden Erfolgsgeschichte des Mai Tai gab es vermutlich nicht nur über die Erfindung, sondern auch über das richtige Rezept viele unterschiedliche Ansichten. Nicht zuletzt wegen eines Gerichtsurteils, das Victor Bergeron auch die Namensrechte zur Vermarktung des Mai Tai als Premixed-Drink in Dosen zusprach, wird heute Trader Vic’s Mai Tai von 1944 als das Original-Rezept angesehen. Allerdings hat Victor Bergeron dieses erst 1972 veröffentlicht – als schon zahlreiche andere Varianten im Umlauf gewesen sein dürften und die Original-Zutaten gar nicht mehr erhältlich waren.

Mai Tai (Original von 1944):

Zutaten:

  • 6 cl  J. Wray & Nephew 17 Jahre (ein längst nicht mehr hergestellter Jamaican Rum)
  • 1,5 cl  Orange Curacao
  • 0,75 cl  Kandiszuckersirup
  • 0,75 cl  French Orgeat (französischer Mandelsirup, mehr dazu siehe unten)
  • 2,5 cl  frisch gepresster Limettensaft

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten im Shaker mit Crushed Ice mixen.
  2. Schütteln und mitsamt Eis ins Glas gießen.
  3. Garnitur: Minzezweig und Limettenzeste.

Das Mai-Tai Rezept der IBA

An diesem durch Trader Vic persönlich überliefertem Originalrezept orientiert sich heute auch die International Bartenders Association (IBA), die den Mai Tai in ihrer offiziellen Liste der wichtigsten Cocktail-Rezepte als Contemporary Classic führt. Bei der IBA verwendet man übrigens auch einen Bindestrich im Namen des Cocktails: Mai-Tai. Auffällig ist vor allem, dass der nicht mehr erhältliche, lange gereifte Jamaican Rum durch eine Mischung aus zwei Rum-Sorten ersetzt wurde – wobei die IBA extra darauf hinweist, dass Trader Vic einen Martinique Rhum aus Melasse verwendete, nicht den ansonsten in diesem französischen Überseegebiet üblichen Rhum Agricole.

Mai-Tai Zutaten (IBA-Rezept):

  • 30 ml Gereifter Jamaican Rum (bernsteinfarben)
  • 30 ml Martinique Rhum
  • 15 ml Curacao Orangenlikör
  • 15 ml Orgeat (Mandelsirup)
  • 30 ml frisch gepresster Limettensaft
  • 7,5 ml Zuckersirup

Mai-Tai Zubereitung (IBA-Rezept):

  1. Alle Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln mixen.
  2. Schütteln und in ein Highball-Glas füllen.
  3. Garnitur aus Ananas-Scheibe, Minzeblättern und Limettenschale.

Mehr Infos zu den einzelnen Zutaten und Produkt-Empfehlungen finden Sie weiter unten nach weiteren Rezept-Varianten.


Mai Tai auf Hawaii

Hawaii ist als US-Bundesstaat im Pazifik einer der Orte, an denen Tiki-Kultur heute am ausgeprägtesten ist und am stärksten weiterentwickelt wird. Auf Hawaii hat sich seinerzeit auch Tiki-Erfinder Donn Beach zurückgezogen – und bis heute gibt es auf der Insel ein Don the Beachcomber Restaurant. Auch Trader Vic’s war seit 1940 in Honolulu vertreten. Kein Wunder, dass es auch für den Mai Tai hawaiianische Rezepte gibt.

Hier überbieten sich die Bars mit neuen Interpretationen und herausragenden Twists des beliebten Drinks, damit die eigene Variante in Reiseführern und Bewertungsportalen als der beste hawaiianische Mai Tai empfohlen wird. Besonderheiten von Hawaiianischen Mai Tai Rezepten sind Blüten als Garnitur, dunkler Rum, der am Ende auf den Drink gefloatet wird und einen Farbverlauf erzeugt, oder eine Schaumkrone mit Maracuja-Püree, die Liliko’i Foam heißt (Liliko’i ist der hawaiianische Name der Passionsfrucht/Maracuja, die auf der Insel sehr gut wächst, viel angebaut wird und auch wild verbreitet ist).

Monkeypod Mai Tai (hawaiianische Rezept-Variante mit Maracuja-Schaum aus dem Monkeypod Restaurant):

Zutaten:

  • 4 cl Rum (gereift, aber hell)
  • 4 cl Dark Rum
  • 2 cl Makadamia-Orgeat
  • 2 cl Orange Curacao Likör
  • 3 cl frischer Limettensaft

für den Lilikoi Foam:

  • 2 cl Honig
  • 4 cl Maracuja-Püree
  • 4 cl Zuckersirup
  • 4 cl Eiweiß
  • 6 cl Wasser

Zubereitung:

  1. Schaumkronen-Zutaten schaumig schlagen.
  2. Hellen Rum, Limettensaft, Curacao und Orgeat mit Eiswürfeln shaken und ins Glas gießen.
  3. Mit Dark Rum floaten (langsam über einen Löffel aufgießen, sodass der dunkle Rum oben bleibt)
  4. Mit Lilikoi Foam oben als Schaumkrone und einer Ananas-Scheibe als Garnitur am Glasrand anrichten.

Deutsches Mai Tai Rezept (Schumanns)

In Deutschland dürfte vor allem der ohnehin sehr einflussreiche Barbetreiber Charles Schumann mit seinem eigenen Mai Tai Rezept – in dem Schumann-typisch auch Overproof Rum verwendet wird – stilprägend für deutsche Mai Tai Zubereitungen gewesen sein.

Demzufolge wird häufig der Curacao Orangenlikör des Original-Rezepts durch Aprikosenlikör ersetzt und der Orgeat durch Mandelsirup. Zudem kommt statt frischem Limettensaft zumindest anteilig der gesüßte Lime Juice zum Einsatz – dafür dann aber auch kein Zuckersirup mehr.

Zutaten:

  • 6 cl dunkler Rum (Jamaika)
  • 2 cl Overproof Rum
  • 2 cl Apricot Brandy (Aprikosenlikör)
  • 4 cl Lime Juice Cordial (eine Art Limettensirup)
  • 4 cl frische Zitrussäfte (Limette/Zitrone)
  • 2 cl Mandelsirup

Empfehlungen für Mai Tai Varianten nach Schumann’schem Rezept:

Die Mai Tai Zutaten

Bei vielen verschiedenen Mai Tai Rezepten kommen verschiedene Zutaten zum Einsatz. Manche Barkeeper orientieren sich heute wieder mehr am Original-Rezept von 1944, wobei die Wahl des oder der Rums schon seit Langem nicht einfach ist, da der Original-Rum für Mai Tai nicht verfügbar ist. Viele andere haben in der Zwischenzeit längst ihre eigenen Varianten etabliert, der Mai Tai ist auch schon seit einigen Jahrzehnten eine Art Allerweltcocktail.

Doch an der Qualität des Mai Tai lässt sich auch leicht die Qualität einer Bar ablesen. Hier zeigt sich, wer schlicht Rum mit Sirups und Säften süß macht und wer auf herausragende Zutaten und fein abgestimmte Mengen setzt. Vor allem beim Orgeat wird häufig betont, dass dieser am besten selbst gemacht wird und keinesfalls mit herkömmlichem Mandelsirup vergleichbar sei. Alle Antworten auf alle wichtigen Fragen zu den Mai Tai Zutaten finden Sie nun hier:

Der Original Mai Tai Rum – und wie man ihn ersetzt

Wie bereits erwähnt, gibt es den 17-jährigen (und auch den später als Alternative verwendeten 15-jährigen) Wray & Nephew Rum aus dem Original-Rezept für Mai Tai nicht mehr. Nachdem der Original-Rum für Mai Tai aufgrund der großen Nachfrage nach dem Cocktail ausgegangen war, griffen die Barkeeper in Trader Vic’s auf eine Mischung aus jamaikanischen Rums und Rum aus Martinique zurück. Bis heute gilt diese Kombination als die beste für Mai Tai. Doch auch andere Rum-Sorten können als Mai Tai Rum verwendet werden.

Wichtig ist es, mit den Rums eine markante, aber nicht zu dominante Würze (meist von Jamaican Rum), einen hohen Alkoholgehalt sowie Rafinesse und Balance im Mai Tai Cocktail zu erzielen. Die in vielen Rezepten angegebene Mischung aus weißen und braunen Rum ergibt an sich wenig Sinn – es kommt auf mehr als nur die Farbe an. Neben Jamaika und Martinique gelten auch Guyana

2010 tauchte im Merchant Hotel in Belfast übrigens noch eine irgendwo vergessene Flasche des ursprünglichen, 17-jährigen Wray & Nephew Rums auf. Die damit gemixten Mai Tais nach Original-Rezept wurden für 750 Pfund pro Drink verkauft und auch diese Flasche war trotz des extrem hohen Cocktail-Preises innerhalb von zwei Jahren geleert. Einzelne weitere im Wray & Nephew Lager wiederentdeckte Flaschen erzielten auf Auktionen Preise im fünfstelligen Euro-Bereich.

Der Rum stammte seinerzeit aus bis zu 25-jährig gelagerten Destillaten, die aufgrund Änderungen in der Produktionsweise bei J. Wray & Nephew so nicht mehr hergestellt wurden. Das heißt: Die hohe Nachfrage nach dem speziellen Rum hätte schon damals auch nicht 17 Jahre Reifezeit später wieder bedient werden können. So begnügen sich Mai Tai Mixer schon fast seit jeher mit Alternativen.

Welche Rums für Mai Tai geeignet sind

Da der Original Rum von Wray & Nephew einen Alkoholgehalt von über 70 % Vol. gehabt haben soll, ergibt die Verwendung von Overproof Rum wie im Rezept nach Schumann’scher Art durchaus Sinn. Ein spannender Rum-Blend ist dabei Plantation O.F.T.D. Overproof, der Jamaica Rum, Guyana Rum und Barbados Rum vereint. Ebenfalls eine gute Wahl sind die Overproof Rums von Old Pascas oder Coruba. Will man einen guten Jamaican Rum mit Martinique Rum vereinen, bieten sich Marken Estate wie Appleton oder Compagnie des Indes an. Die 50%igen weißen Martinique Rums von Chantal Comte bieten dazu die ideale Ergänzung für den Mai Tai.

Rum-Empfehlungen für Mai Tai:

Was ist Orange Curacao?

Curacao ist ein klarer Orangenlikör, der ursprünglich mit den Schalen der Bitterorangen von der Insel Curacao hergestellt wurde. Auf Curacao entwickelte sich eine neue Sorte, nachdem die Spanier vergeblich versucht hatten, dort Pomeranzen (Sevilla Orangen) anzubauen – und dann die Insel für mehrere Jahrhunderte wieder verließen. Als die Insel erneut durch Europäer entdeckt wurde, fand man die verwilderte neue Pomeranzen-Sorte und machte Likör daraus.

Die Bezeichnung Orange Curacao, wie in Mai Tai Rezepten oft angegeben, könnte darauf hindeuten, dass es sich im Ursprungsrezept um einen solchen Orangenlikör niederländischer Hersteller gehandelt hat. Neben Orange Curacao gibt es aus den Niederlanden auch Blue Curacao, der jedoch schlicht gefärbt ist und ansonsten ebenfalls ein Orangenlikör. In Frankreich, wo die Marke Cointreau für den bis heute bekanntesten und beliebtesten Likör dieser Art steht, war eher die Bezeichnung Triple Sec Curacao gängig.

Curacao/Orangenlikör-Empfehlungen für Mai Tai:

Was ist Orgeat?

Orgeat ist ein Sirup, der mit Mandelmilch angerührt und üblicherweise zusätzlich mit Mandeln oder Nüssen sowie Rosenwasser und Orangenblütenwasser aromatisiert wird. Der Marzipan-ähnliche Geschmack ist bei echtem Orgeat deutlich feiner als bei herkömmlichem Mandelsirup – und die Qualitätsunterschiede sind sehr groß. Viele Bartender, die perfekten Mai Tai anbieten wollen, sind daher dazu übergegangen, einen blumig-nussigen Orgeat für ihren Barbedarf selbst herzustellen. Neben Mandeln kommen dabei auch viele andere Nüsse und weitere Spezialzutaten zum Einsatz – wie Macadamia Orgeat im hawaiianischen Rezept oben schon gezeigt hat.

Orgeat für Mai Tai selber machen

Um einen Orgeat Sirup zu machen, braucht man vor allem Mandelmilch und Zucker. Diese beiden Grundzutaten werden unter Erhitzen zu einem Mandelmilchsirup verrührt. Doch die Besonderheiten von Orgeat kommen dann erst hinzu. Rosen- und Orangenblüten können ebenso wie Nüsse in Wasser eingelegt werden. Nach mehreren Tagen hat man aromatisches Rosenwasser oder Orangenblütenwasser, mit dem man den Orgeat Sirup verfeinern kann. Manchmal findet man diese Spezialitäten auch im Einzelhandel.

Tipp: Bei Mandeln und Nüssen erhält man mehr Geschmack, wenn man sie zerkleinert – etwa mit einem Nudelholz oder im Mixer – und sie dann erneut im Wasser ziehen lässt.

Mandeln, Makadamia- oder Haselnüsse kann man auch direkt in einer Wasser-Zucker-Mischung köcheln lassen – und mit diesem Verfahren bei der Orgeat-Herstellung auf die Mandelmilch verzichten. Am Ende darf der Orgeat Sirup mit etwas Rum, Cognac oder einer anderen Spirituose abgeschmeckt werden. Der Alkohol dient nicht nur dem Geschmack, sondern neben dem Zucker auch zur längeren Haltbarkeit des Sirups.

Ein guter Orgeat erinnert geschmacklich an Marzipan oder auch Amaretto, wobei die Mandelnoten und andere nussige Facetten dezent und unaufdringlich bleiben und blumigen Nuancen – etwa von Rosen- und Orangenblüten – ebenfalls Raum geben.

Kann man Mai Tai Cocktail mit Mandelsirup oder mit Amaretto mixen?

Wenn man einen guten Orgeat Sirup hat, kann man auf den Zuckersirup-Anteil, der in manchen Mai Tai Rezepten angegeben wird, getrost verzichten und mehr vom guten Orgeat verwenden. Wer sich allerdings beim Mai Tai Mixen nicht mit selber gemachten Zutaten verkünsteln möchte und auch keinen Orgeat Sirup im Handel findet, kann auch auf herkömmlichen Mandelsirup zurückgreifen. Dieser sollte allerdings bei aufdringlichem Mandelgeschmack dann eher sparsam eingesetzt werden.

Das gleiche gilt für Amaretto als Orgeat-Ersatz. Viele Amarettos haben zwar auch einen filigranen Geschmack, der dem Mai Tai zugute kommt. Allerdings ist Amaretto als Mandellikör (oder Aprikosenkernlikör) nicht zuletzt aufgrund des Alkohols intensiver als Orgeat Sirup und macht den ohnehin sehr starken Mai Tai Cocktail noch alkoholhaltiger.

Was ist Gin Tai und Vodka Tai?

Wie viele andere Cocktail-Klassiker hat auch der Mai Tai zahlreiche Varianten, in denen sogar die Basis-Spirituose ausgetauscht wird. Gin Tai ist ein Mai Tai mit Gin anstelle des oder der Rums; bei Vodka Tai wird – wie der Name schon andeutet – Vodka als Hauptzutat verwendet. Diese Drinks haben mit dem Tiki-Klassiker Mai Tai nur wenig zu tun, denn für Mai Tai ist Rum wirklich elementar und das Tiki-Prinzip beruht auf dem spezifischen Rum-Geschmack.

Bei den Mai Tai Variationen mit anderen Spirituosen als Rum handelt es sich kategorisch um eine besondere Art von Sour unter der Verwendung von Mandelsirup. Vergleichbare Cocktail-Rezepte mit Whisky heißen entsprechend auch nicht Whiskey Tai, sondern Trinidad Sour (mit viel Angosturabitters), London Sour oder Cameron’s Kick.

Ist Mai Thai die Thailand-Variante des berühmten Cocktails?

Nein, Mai Thai hat eigentlich mit dem Mai Tai Cocktail nichts zu tun. Wird ein Mai Tai mit h geschrieben und der Cocktail ist gemeint, so handelt es sich in der Regel um einen Schreibfehler oder ein Missverständnis. Mai Thai ist der Name einiger thailändischer Restaurants. Der Mai Tai Cocktail geht in seiner Entstehungsgeschichte und Namensgebung auf Tahiti zurück, nicht auf Thailand. Dennoch kann gut es sein, dass unter der Bezeichnung Mai Thai auch thailändische Varianten des berühmten Cocktail-Rezepts entwickelt wurden oder werden – denn Tiki war schon immer die Verbindung verschiedenster Exotismen in einer trinkbaren Südsee-Fantasie.

 

In diesem Sinne: Aloha!