Justerini & Brooks – Party-Whisky der Liebe wegen

 

Justerini & Brooks ist für seinen beliebten Party-Whisky als J&B bekannt. Doch die bewegte Firmengeschichte begann ursprünglich ganz anders. Es war Giacomo Guistarini aus Bologna, der sich 1749 in die Opernsängerin Margherita Bellino verliebte und ihr nach London folgte. Was dort geschah, war wegweisend für die heutige Whisky-Marke

 

Ein kurzes Intermezzo: Johnson statt Bellino

 

Guistarinis Onkel war ein Brennmeister und gab ihm einige Likör-Rezepte mit auf den Weg, damit er in London etwas zu verkaufen dabei hätte. Dort angekommen, fand „Justerini" zwar nicht die große Liebe – die Opernsängerin erwiderte seine Avancen nicht –, in George Johnson aber schnell einen Geschäftspartner, mit dem er einen schnell florierenden Weinhandel eröffnete.

Doch schon 1760 – ausgerechnet in dem Jahr, als der frisch gekrönte englische König, King George III, die Firma zum ersten Mal als offiziellen Hoflieferanten auszeichnete, packte den Italiener das Heimweh und er verkaufte seine Anteile an Johnson & Justerini an seinen Partner, um mit einem guten Vermögen nach Bologna zurückzukehren.

George Johnson leitete die Firma sicher und gut durch die Londoner Unruhen von 1780 und ebenso durch die Napoleonischen Kriege. Auch sein Sohn und sein Enkel führten die Geschäfte von Johnson & Justerini mit gutem Geschick weiter. Seither haben alle englischen Königinnen und Könige den offiziellen Titel als Hoflieferant neu verliehen.

 

Aus J & J wird J & B – Charles Dickens gefällt das

 

1830 hatte dann der wohlhabende Gentleman Alfred Brooks ein Auge auf den florierenden Weinhandel geworfen. Selbst ein Genießer guter Weine und anderer edler Tropfen, entschloss der in guter Gesellschaft bestens vernetzte Brooks sich dazu, Johnson & Justerini zu übernehmen und seinen eigenen Namen in das Firmenlogo einzusetzen. Seither heißt es Justerini & Brooks und viele namhafte Kunden vertrauten auf die gute Auswahl und den exzellenten Service.

An den Rechnungen von Charles Dickens etwa, die J&B an ihn ausstellte und die noch in den Firmenarchiven aufbewahrt werden, kann man dessen zunehmenden Erfolg als Schriftsteller ablesen – und sein parallel dazu steigendes Interesse an gutem Wein aus dem Hause Justerini & Brooks.

 

J & B Whisky – Export nach Amerika

J&B Whisky, für den Justerini & Brooks heute bekannt ist, kam etwa zu dieser Zeit aufgrund der hohen Nachfrage an Blended Whisky ins Sortiment. Nachdem die Firma bereits seit 1779 gute Erfahrungen mit dem Handel von Scotch und gute Beziehungen zu den Brennereien aufgebaut hatte, stellte J&B bald ihren eigenen Blend vor. Die Export-Verkäufe stiegen schlagartig, als 1933 in den USA die Prohibition aufgehoben wurde und J&B Rare einer der ersten Whiskys am nach hochwertigen Spirituosen dürstenden amerikanischen Markt war.

 

Whisky und Wein, so sollte es sein

Heute ist J&B Rare einer der am meisten verkauften Scotch Whiskys überhaupt – fünf Mal wurde Justerini & Brooks bereits von der Queen für besonders große Exportleistungen ausgezeichnet.

Während der J&B Rare Blended Whisky ein weltweites Erfolgsprodukt ist und als der Party-Whisky schlechthin gilt, hat auch der Weinhandel von Justerini & Brooks nicht nachgelassen. In der St. James Street in London ist immer noch ein gutes altes Weingeschäft von Justerini & Brooks – nach wie vor die beste Adresse der Stadt für edle Weine. Tatsächlich ist Justerini & Brooks der größte Wein-Importeur im Vereinten Königreich und das Portfolio umfasst über 3000 verschiedene Weine.

Was als vergebliche Liebesmüh begann, führte also zu einem enorm erfolgreichen Geschäft – der schönen Opernsängerin Margherita Bellino sei Dank!