Tipps gegen Kater: Mit diesem Wissen kann das Trinkvergnügen auch den nächsten Tag nicht trüben

Wer kennt es nicht, das böse Erwachen nach einer feucht-fröhlichen Partynacht: Der Kopf ist schwer und schmerzbehaftet, im Magen herrscht ein flaues und von Übelkeit geprägtes Gefühl. Beim Versuch, aufzustehen, befällt einen der Schwindel und am liebsten würde man den ganzen Tag regungslos in den Federn bleiben.

Dies sind die typischen Symptome für einen so genannten Kater, der sich nach übermäßigem Alkoholkonsum einstellen kann. Wir haben für Sie aufgeschrieben, wie ein sprichwörtlicher Kater entsteht, warum er überhaupt Kater heißt, und vor allem, wie er sich mildern oder gleich im Vorhinein verhindern lässt.

 

Warum heißt der Kater überhaupt Kater?

Auch wenn der morgendliche Kater danach oftmals mit sprichwörtlichem Katzenjammer einhergeht, so ist die Herkunft dieses Ausdrucks eine andere. Die Redewendung „einen Kater haben" geht auf das 19. Jahrhundert zurück: Leipziger Studenten kreierten diesen Begriff als scherzhafte Ableitung des Wortes ‚Katarrh', womit Mediziner fachsprachlich eine Entzündung der Schleimhäute und Atemwege bezeichnen. Eine daraus resultierende raue Stimme kann ebenso dem übermäßigen Genuss von Alkohol und Gesang geschuldet sein. Es waren also wohl besonders trink- und singfreudige Studenten, die ihren ‚Katzenjammer' am nächsten Morgen kreativ mit dem Katarrh in Verbindung brachten und fortan davon sprachen, morgens ihren Kater spazieren zu führen. Erst viel später wurde auch der Ausdruck ‚verkatert sein' dazu erfunden.

Hintergrundwissen: Wie entsteht ein Kater und wie wirkt sich Alkohol im Körper aus?

Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit nach Alkohol wird wohl jeder Mensch irgendwann in seinem Leben erdulden müssen. Um zu erklären, was gegen den Kater hilft, wollen wir erst überlegen, wieso er passiert.

Alkohol gerät – vor allem mit Hilfe von Zucker – normalerweise sehr schnell ins Blut, sodass er sich im ganzen Körper verteilt. Letztlich gelangt er auch in unsere Schaltzentrale, das Gehirn. Hier beeinflusst der Alkohol die Nervenzellen so, dass die Sprache verlangsamt und die Bewegungen unkoordinierter werden. Auf der Stimmungsebene wirkt Alkohol enthemmend.

Woher kommt der Kater?

Zentral für die verkaternde Wirkung von Alkohol im Körper ist jedoch, dass er auch die Ausschüttung des Hormons Vasoprin hemmt. Dieses ist eigentlich zur Wiederaufbereitung von Wasser im Körper zuständig. Bei zu viel Alkohol funktioniert das nicht mehr, sodass es zu einer verstärkten Entwässerung kommt. Das Blut wird dicker, weshalb sich nach dem Aufwachen nicht selten starke Kopfschmerzen bemerkbar machen.

Der Entwässerungseffekt ist auch für den großen Durst verantwortlich, den viele Partygänger noch am nächsten Tag verspüren. Ferner ist zu beachten, dass mit dem Wasser auch wichtige Mineralstoffe ausgeschieden werden, wodurch es zeitweilig zu Unterversorgungen kommen kann. Acetaldehyd, das für den Organismus giftige Abbauprodukt von Alkohol, kann die beschriebenen Symptome eines Katers noch verstärken.

Kater vorbeugen – was hilft gegen Kater?

Wer nicht auf das Trinken verzichten will, sollte eine gute Grundlage schaffen und dementsprechend vorher fettreich essen. So kann der Alkohol nur langsam ins Blut gelangen, der Pegel steigt nicht so rasch an. Salzige Chips zwischendurch können den gleichen Effekt bewirken. Auch Käse ist ein leckerer und geeigneter Snack, um den Alkohol quasi zu bremsen.

Mit Blick auf den angesprochenen Wasserverlust durch Alkohol ist es sehr ratsam, zwischendurch immer wieder ein Glas Wasser zu trinken, am besten im direkten Wechsel. Als Faustregel ist jeweils ein Glas Wasser im Anschluss an jedes alkoholische Getränk gängig. Dadurch wird der Wasserhaushalt besser reguliert, womit sich die Gefahr von Kopfschmerzen nach dem morgendlichen Aufwachen deutlich reduziert.

Auch frische Luft ist wichtig. Rauchen mag zwar gerade auf Partys ein sichtbarer Ausdruck von Geselligkeit sein, aber Nikotin senkt den Alkoholspiegel im Blut, sodass sich das vermeintlich gute Gefühl einstellt, noch mehr trinken zu können. Zudem vermindert schon das Acetaldehyd die Sauerstoffversorgung des Gehirns – ohne Frischluft sind Kopfschmerzen vorprogrammiert.

 

Was tun gegen Kater, wenn er schon da ist? – Kater bekämpfen!

Mal wieder die hilfreichen Tipps gegen Kater nicht beachtet?

Ist der Kater nach dem Aufwachen omnipräsent, so macht sich zunächst ein Gefühl von Reue breit, das aber in den meisten Fällen nicht sehr lange anhält. Aber liegen bleiben und jammern hilft nicht! Auch wenn der Körper ein wenig Zeit zur Regeneration braucht, so lassen sich einige der angesprochenen Symptome mit recht einfachen Mitteln lindern.

Hausmittel gegen Kater

In erster Linie sollte viel Wasser getrunken werden, um den Wasserhaushalt und den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Nicht nur, wer einen empfindlichen Magen hat, sollte auf stilles Wasser zurückgreifen, um unnötige Reizungen zu vermeiden. Auch das bekannte Katerfrühstück kann (trotz meistens verständlicherweise fehlendem Appetit) den geschundenen Körper wieder mit frischer Energie versorgen. Es darf und sollte deftig geschlemmt werden, wobei der vielbeschriebene Rollmops oder die saure Gurke den Körper tatsächlich mit wichtigen Mineralien versorgen können.

Vorsicht mit Kaffee! – oft verstärkt er kurzfristig die Kopfschmerzen und belastet den Magen. Als Alternative empfiehlt sich ein warmer Kräutertee. Fett- und eiweißreiche Kost ist hilfreich, um den Elektrolythaushalt nach dem Wasserverlust wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Und auch wenn die Lust auf Bewegung gegen Null sinkt, so sind Spaziergänge an der frischen Luft eine hervorragende Möglichkeit, um den Kreislauf hochzufahren und die körpereigenen Regenerationsprozesse zu beschleunigen. So kann der nächste Tag einigermaßen fit beginnen!

Das beste Mittel, um Kater vorzubeugen: bessere Spirituosen oder weniger bis gar nicht trinken

Das Gute an einem Kater ist, dass er in der Regel innerhalb eines Tages wieder verschwindet, und einen dabei dennoch hinreichend schmerzlich daran erinnert, dass Alkohol ungesund ist und nur in Maßen (nicht in Massen!) genossen werden darf. Viele trinkfreudige Genussmenschen haben schon am eigenen Leib gemerkt, dass weniger Alkohol oft mehr Genuss bedeutet - und auch die Qualität des Alkohols einen Einfluss auf die Intensität von Kater-Symptomen haben kann. So empfiehlt es sich, nur Spirituosen zu konsumieren, die möglichst wenige Begleitalkohole (so genannte Fuselalkohole) enthalten.

Es hat sich nicht umsonst die Redewendung ‚billiger Fusel' in unserem allgemeinen Sprachgebrauch festgesetzt. Solche Begleitalkohole können letztlich beim Brennen bzw. Destillieren nur minimiert werden, wenn der Brennmeister sein Handwerk zu 100 % versteht. Auch die hochwertigen Spirituosen sind zwar dennoch keine Anti-Kater-Mittel, aber man darf sie sich gönnen, wenn man seine Grenzen kennt und den Genuss nicht übertreibt.

In diesem Sinne wünschen wir weiterhin vollen Genuss – wenn's dann doch mal etwas zu viel war, wissen Sie zukünftig, was Sie gegen Kopfschmerzen und Co machen können!